Was Käse mit uns und unserem Immunsystem macht
Die Wirkung von Käse aus Sicht der chinesischen Medizin
Käse ist reine Yin-Medizin, das heißt er befeuchtet und vermehrt die Säfte und das Yin (Substanzen).
Wer wenig Verdauungsfeuer hat, kann Käse nicht so gut verdauen.
Dann nährt Käse nicht mehr, sondern wird nur noch in Feuchtigkeit und Schleim umgewandelt.
Feuchtigkeit (oder Nässe) und Schleim sind Stoffwechsel-Abfallprodukte, die bestenfalls über den Stuhl ausgeschieden werden. Das sind dann die Menschen, die gleich nach dem Essen Durchfall bekommen, weil sie die aufgenommene Nahrung nicht vertragen haben. Aber diese Stoffwechselabfallprodukte können sich auch in den Gefäßen, in den Fettzellen und zwischen den Zellen (im Bindegewebe, wo man sie dann als Zelluläre bewundern kann) anlagern. Das ist dann nicht so günstig.
Wer genug Yang (Verdauungsfeuer) hat, kann Käse ganz gut verdauen und verwerten.
Besonders jetzt, wo das Wetter neblig und feucht ist, sind viele Menschen anfällig für Erkältungen. Da ist es wichtig, das Verdauungsfeuer, also die Mitte, oder das Milz-Qi und Milz-Yang zu stärken und zu wärmen. Das geht am besten mit Suppen, Eintöpfen und Aufläufen, die gut gewürzt sind mit wärmenden Kräutern wie Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut, Zimt, Liebstöckel, Ingwer.
Denn wenn der Käse und auch andere Milchprodukte nicht gut verwertet werden können, kann sich der Schleim auch in den Bronchien und oberen Atemwegen ablagern.
Das heißt Menschen, die zu Sinusitis (Nasennebenhöhlen- und Stirnhöhlenentzündungen) neigen, die oft Schnupfen oder Husten haben, sollten den Käse besonders in der kühlen Jahreszeit meiden. Da sonst alle diese Beschwerden verstärkt werden.
Zuviel Käse kann auch die Leber und Gallenblase belasten und zu Übelkeit bis hin zu Koliken führen.
Stoffwechsel-Abfallprodukte generell (also nicht nur die aus der schlechten Verwertung von Käse, sondern auch aus Zucker, industrieller Nahrung wie Chips und anderes Klumpert, zu viel Brot etc.) blockieren den Qi-Fluss und es kommt zu einer Stagnation von Qi, was in weiterer Folge zu einer Unterversorgung der Zellen führt.
Die Zellen werden nicht ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, sondern mit Zeugs überschwemmt, womit sie nichts anfangen können.
Man fühlt sich müde, abgeschlagen, wird bald erschöpft, und Verdauungsstörungen wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung und auch Übelkeit treten auf.
Das alles hat natürlich auch Auswirkungen auf das Immunsystem: Je mehr Schleim (Stoffwechsel-Abfallprodukte) in der Zirkulation, je mehr schwer Verdauliches, desto mehr ist der Organismus mit der Verdauung beschäftigt und es bleibt nicht genug Qi, um neues Qi aus der Nahrung zu beziehen.
Der Körper braucht also mehr Qi/Energie, um das Essen zu verdauen, als er aus dem Essen bezieht.
Das kann leicht überprüft werden: Bist Du nach dem Essen müde, brauchst Du eventuell mehr Qi für die Verdauung, als Du daraus beziehen kannst.
Bist du nach dem Essen gut drauf, fühlst dich gut und energetisch, dann hat das Essen seinen Sinn erfüllt. Es gibt nun genug Qi, um Dir Kraft für den Tag zu geben und etwaige krankmachende Faktoren wie Kälte, feuchtes Wetter oder Keime abzuwehren.
Fazit:
Käse kann nähren, aber auch verschleimen.
Daher sollen Menschen, die sich schwach oder kränklich fühlen, die zu Infekten neigen, die oft müde oder erschöpft sind, Käse weglassen.
Auch Menschen, die übergewichtig sind oder deren Zunge geschwollen ist und eventuell auch seitlich Zahneindrücke aufweist, sollten Käse meiden.
Bei Kindern und Kleinkindern mit Käse aufpassen, weil sie meist nicht genug „Milz-Qi“ haben (Verdauungsfeuer, starke Mitte), um den Käse gut zu verwerten. Insbesondere im Herbst und Winter werden sie dann erkältungsanfällig, wenn sie zu viele Milchprodukte essen.
Käse ist für trockene Typen geeignet, die viel Bewegung machen und einen dünnen oder zarten Zungenkörper aufweisen.
Es gibt auch schlanke oder sogar sehr dünne trockene Menschen mit dicker, geschwollener Zunge. Diese können Käse nicht gut verdauen und sollten ihn daher weglassen, bis die Zunge wieder weniger geschwollen ist.
Maria Michalitsch, www.tcm-beratung-wien.at